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Ausstellungen

UMFELD – KUNST

7. Oktober 2008 – 5. November 2008

Frederick Bell (EN), Christina Gillinger (AT), Nikola Hansalik (AT), Sigrid Kurz (AT), Ina Loitzl (AT)

Eröffnung: 6. Oktober, 19.00 Uhr

Kunstproduktion, Kunstpräsentation, Kunstrezeption und Kunstvermarktung sind jene Parameter, die das Kunstwerk umschließen. Mit welchen sozialen
Rollen sieht sich ein/e Künstler/in konfrontiert, mit welchen Schwierigkeiten (monetär/zeitlich/markttechnisch) wird der künstlerische Prozess beeinflusst? Wie entstehen Marktpreise, wer steht hinter den Präsentationsstätten wie Galerien und Museen, wie bewegen sich Besucher in den Ausstellungen und was weckt ihre Begehrlichkeiten, Kunst besitzen zu wollen? Diesen Fragestellungen
widmet sich die Ausstellung Umfeld–Kunst mit fünf künstlerischen Positionen.

Frederick Bells Crossover zwischen Malerei und Fotografie,
Mass Observation, betrachtet BesucherInnen beim Betrachten von historischen Gemälden in Museen. Anhand von Fotografien schafft er neue Gemälde und switcht inhaltlich zwischen einem sozialen und historischen Kontext. Reproduktion, Originalität, tradierte Werte und wechselnde Bedeutungen werden untersucht
und neu interpretiert.

Christina Gillingers Video Meine neue Arbeit thematisiert den
Diskurs zwischen künstlerischer Produktion/Kreativität und –
der bei den meisten KünstlerInnen reellen Problematik – der Lohnarbeit. Sie beschreibt den Hintergrund künstlerischen Schaffens unter dem Druck der Realität des (Über-)Lebens.

Nikola Hansaliks mixed media Installationen Rendez-Vous und the most beautiful photograph in the world setzen sich ebenso mit dem „fiktiven“ Wert eines Kunstwerks auseinander – der mittels Marketing- und Kunstmarkttechnischen Paradigmen (künstlich) erzeugt wird, wie mit der Begierde der BetrachterInnen, der SammlerInnen, und der Diebe, das Kunstwerk für sich zu besitzen. Parallelen bei Kunstrauben und die Dualität von Aneignung und Verstecken werden pointiert dargestellt.

Ina Loitzls Video Die Seelen in meiner Brust ist ein analytisches
Selbstportrait, das sich mit der Aufspaltung in multiple Rollen(anforderungen) als Ego, Frau, Geliebte, Mutter, Künstlerin, Freundin, Kind auseinandersetzt und die Frage nach der Vereinbarkeit von sozialen Lebensaufgaben, Wünschen
und Vorstellungen stellt.

In ihrem Projekt BE ON DISPLAY fotografiert Sigrid Kurz unterschiedlichkodierte (Kunst-)Räume (wie Non-Profit-Galerien, kommerzielle Galerien, Kunstinstitutionen), in die die handelnden Personen miteinbezogen werden. Sie zeigt Portraits von KünstlerInnen, GaleristInnen, KuratorInnen und EditorInnen, die in ihren (Handlungs-)Räumen selbst Teil der Ausstellung, des Displays werden. In ihren Aufnahmen werden Ort, Handlung und Zeit zu einem Set verdichtet.