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Ausstellungen Solo

SOLO XIV – LAURA SPERL

Eine gewisse Sprungbereitschaft

2. Juni 2023 – 30. Juni 2023

Laura  Sperl (AT)

BILDER | Cinemathek |

Im Rahmen von: FOTO WIEN 2023 und Independent Space Index Festival 2023

Eröffnung: Donnerstag, 1. Juni, ab 16.00 Uhr
Ausstellungsort: Bildraum 01, Strauchgasse 2, 1010 Wien
Einführende Worte: Ruth Horak
Buchpräsentation: Tauch ein! Mit Special Summer Drinks (im Rahmen des Independent Space Index): Samstag, 3. Juni, 17.00 Uhr

Finissage mit Konzert: Freitag, 30. Juni, ab 17.00 Uhr
Die Künstlerin ist anwesend und führt durch die Ausstellung.
19.30 Konzert: Die Band Futurelove Sibanda & Friends wird mit ihrer Musik, die eine Mischung aus Soul, Jazz, Afro Beats und Latin Beats ist, für eine groovy Stimmung sorgen!

Öffnungszeiten Bildraum 01: noch bis 30. Juni!

Di–Fr 13.00–18.00 Uhr, Sa 11.00–15.00 Uhr

PARALLEL VIENNA: 5.-10. September 2023
Beteiligung der FOTOGALERIE WIEN mit einer Einzelpräsentation von Laura Sperl.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Bildraum 01 für die Kooperation und gute Zusammenarbeit.

Seit 2010 wird jährlich eine der in der FOTOGALERIE WIEN stattfindenden Ausstellungen einem/einer jungen aufstrebenden Künstler:in als Einzelausstellung gewidmet. Diese Ausstellungsreihe, SOLO, fungiert als Plattform und Sprungbrett für Künstler:innen, die gerade am Beginn ihrer Karriere stehen, aber bereits über ein umfangreiches Werk verfügen, das wir einer breiten Öffentlichkeit präsentieren möchten. Ziel ist es, eine nachhaltige Bekanntheit für die/den ausgewählte/n Künstler:in zu schaffen; dies inkludiert auch die Vermittlung von Kooperationen und Wanderschaften.
Wir freuen uns, für SOLO XIV die Künstlerin Laura Sperl im Bildraum 01 in Wien präsentieren zu dürfen.

Die neuesten Arbeiten von Laura Sperl sind ungegenständlich und tragen doch eindeutige Spuren von etwas Gespritztem, Geronnenem, haben samtene Oberflächen, gerissene Fotopapierkanten und sind großflächig Blau und Rostrot. Sandkörner regen dazu an, sich die Entstehungsbedingungen an den karibischen Sandstränden auszumalen. Bedeckt von Meerwasser und von mit Sand gefüllten Folien, waren sie dem Sonnenlicht ausgesetzt. Ohne sie zu fixieren, werden sie im Schutz der lichtdichten Verpackungen aufbewahrt und dunkeln nach, sobald sie neuerlich ans Licht kommen.

Sie appellieren nicht nur an den Sehsinn, sondern streifen unser taktiles Empfinden und lösen den Wunsch aus, mehr über den Entstehungsprozess zu erfahren. Es ist nicht das erste Mal, dass Laura Sperl ihrem Publikum den Prozess ans Herz legt. Immer wieder performt sie die Fotografie, manchmal nur für die Kamera oder für wenige Zuseher:innen, ein anderes Mal ausdrücklich für ein Publikum, wie bei der Performancebelichtung 2022 in den Räumlichkeiten von Photo Cluster, in deren Zentrum der (kurze) Akt der Belichtung und der (lange) Akt der Entwicklung stand.

Auch die Cyanotypie gehört zu ihrem Repertoire. Sei es, dass die Künstlerin sie am eigenen Körper trägt und vom Georg-Danzer-Steg in Wien springt, oder dass sie vom Sand in Port-Louis gezeichnet ist und wie ein Segel über dem Boden schwebt: Was den Stoff berührt hat, hinterlässt einen Abdruck. Es ist die direkteste Art der fotografischen Belichtung. Selbst wenn es nur ein Schatten ist, der auf das Fotopapier übertragen wird, oder das Mondlicht. Eine besonders faszinierende Methode führt zu den Solarbelichtungen: Sonnenlicht wird mittels einer Solarzelle gespeichert, fortgetragen und erst in Wien, oft tausende Kilometer und mehrere Wochen von der Aufnahme entfernt, in der Dunkelkammer mit Fotopapier grob ummantelt und zu dessen Belichtung benützt.

„Mich interessieren Übergänge: die Entwicklung von einem Moment in den nächsten, von einem Material in das andere, […] von einer Bewegung in die darauffolgende“, vom Unsichtbaren zum Sichtbaren und wieder zurück. Ruth Horak