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Ausstellungen

POP-UP-WOCHE

Erstmals präsentiert die FOTOGALERIE WIEN eine Pop-Up-Woche, in der es mehrere Aktionen, Talks, Screenings und Präsentationen geben wird. Diese geben schon einen Vorgeschmack auf unseren Schwerpunkt 2025/2026, NARRATIVE, dessen erste Ausstellung – mit dem Titel Topografie der Erinnerung – Arbeiten von Künstler:innen zeigt, die sich einerseits mit (subjektiver) Erinnerung und deren visueller Umsetzung beschäftigen und andererseits „Bildgeschichten“ erzählen, die aus Archivmaterialien heraus entstehen.

DIENSTAG, 16. SEPTEMBER, 17.00–21.00 Uhr
Finissage: JOJO GRONOSTAY, Logo Lamp 06, im DISPLAY CABINET: 
17.00–21.00 Uhr
Präsentation der Publikation Eating the Other: 18.00 Uhr
Die Publikation zur Ausstellung Logo Lamp 06 von Jojo Gronostay im DISPLAY CABINET versammelt fotografisches Material von Online-Stores, Tests und Recherchen, die sich mit der Frage, wie sich visuelle Codes verschieben, sowie mit politischer Aufladung von Mode und dem Verhältnis zwischen ästhetischer Oberfläche und ideologischer Tiefe auseinandersetzen. Der Titel der Publikation zitiert den Text Eating the Other von bell hooks.
Jojo Gronostay, Publikation Eating the Other
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Gespräch: CARLA ÅHLANDER und AARON AMAR BHAMRA (in Englisch): 19.00 Uhr
 
Die in Berlin lebende schwedische Künstlerin Carla Åhlander spricht mit Aaron Amar Bhamra, unserem ersten DISPLAY CABINET-Künstler, über ihre Arbeiten. Sie arbeitet hauptsächlich mit Fotografie und beschäftigt sich auf sachlich-unspektakuläre Weise mit Themen wie Erinnerung, Geschichte und Strukturen im Alltag mit Bildern aus der eigenen Familiengeschichte oder von Situationen aus dem öffentlichen Raum. Die Menschen auf ihren Fotos wirken oft gefangen in ihrer Situation, verloren und isoliert von der Außenwelt. Das Element Zeit spielt in ihren Arbeiten häufig eine bedeutende Rolle.
Carla Åhlander ist u.a. Dozentin an der Universität der Künste Berlin und am Bard College Berlin. Aktuell ist sie am steirischen herbst ’25 beteiligt.
 
Aaron Amar Bhamra, Wien, interessiert sich für Ausstellungsräume, die durch die Einbeziehung von Spuren, die an andere Räume oder vergangene Ausstellungen erinnern, auf subtile Weise ihre Systematik und physische Erfahrung offenlegen. Bhamra arbeitet und lehrt an der Universität für angewandte Kunst Wien, Expanded Museum Studies. Er ist derzeit Dozent an der Technischen Universität Wien für Raumgestaltung und Entwerfen. Im Jahr 2020 war er Mitbegründer von Laurenz, einem Ausstellungsraum für künstlerische Experimente und Diskurse in Wien, den er gemeinsam mit Monika Georgieva leitet.
 
Carla Åhlander, Auflösung II, 2013,Silbergelatin-Print auf Baryt, 30 x 40 cm
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MITTWOCH, 17. SEPTEMBER, 19.00 Uhr
Filmvorführung: JOERG BURGER, Archiv der Zukunft, und anschließendes Gespräch des Künstlers mit ROBERT ILLEK, Chef-Präparator des Naturhistorischen Museums, Wien (in 
Deutsch).Joerg Burger,
Archiv der Zukunft, Österreich 2023, 92 Min., Deutsch mit englischen UT, Regie, Kamera und Drehkonzept: Joerg Burger

Joerg Burger, aus: Archiv der Zukunft
Im Naturhistorischen Museum in Wien wird mit akribischer Energie gesammelt, geforscht, archiviert und reflektiert – mehr als 30 Millionen Objekte sind hier über die Jahrhunderte zusammengetragen worden, um sie immer wieder aufs Neue zu befragen. Archiv der Zukunft bietet einen Blick hinter die Kulissen des traditionsreichen Museums – abseits der bekannten Schaukästen – und zeigt einen Mikrokosmos institutioneller Forschung, der sich den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen stellt. Eine filmische Hommage an die Bedeutung der Wissenschaft und ein erkenntnisreiches Nachdenken über das Leben auf der Erde – und darüber hinaus.
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SAMSTAG, 20. SEPTEMBER, 17.00–21.00 Uhr
Eröffnung: HANS SCHABUS, Was nicht da ist, im DISPLAY CABINET:
17.00–21.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 21.9.2025–14.2.2026
 
In dieser Ausstellung sind Teile eines Schildes mit dem Wort „Maintenant“ zu sehen. Das ist Französisch und bedeutet „Jetzt“. Das Schild war letztes Jahr Teil einer Kunstaktion. Für eine Ausstellung in Frankreich.
Es ging um Aktivismus (also Protest) und um Kunst.
Beides – Aktivismus und Kunst – will, dass etwas sichtbar wird.
Wenn etwas wichtig ist, muss man es zeigen – am besten jetzt.
Das Schild mit dem Wort „Maintenant“ erinnert uns daran:
Tu etwas – und tu es jetzt!
Auf dem Weg nach Frankreich wurde ein Foto gemacht.
Das Schild wurde dabei von dem Künstler getragen.
Das Foto hält den Moment fest – also den einen kurzen Augenblick zwischen früher und später.
Für die Ausstellung wurde das Schild in Stücke geschnitten.
So passt es in das Schaufenster.
Das zeigt: Die Zeit und auch das Wort können in Teile zerbrechen.
Der Text wurde nach den Richtlinien der einfachen Sprache mit Hilfe von KI erstellt.
Hans Schabus, Maintenant (Monument for People on the Move), 2024, Foto: Atelier Schabus
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Documenting the Everyday: Vernacular Photography as Historical Narrative
Gespräch mit MASHA WYSOCKA und RÓZA TEKLA SZILÁGY (in Englisch): 19.00 Uhr
 
Mit diesem Dialog soll eine Diskussion über Alltagsfotografie, Fotoarchive und deren Erforschung angeregt werden. Die belgisch-spanische, multidisziplinär arbeitende Künstlerin Masha Wysocka beschäftigt sich mit forschungsbasierten Projekten zu historischen, wissenschaftlichen und politischen Themen. Sie präsentiert ihr ProjektTruth is Stranger than Fiction in Form eines Künstlerinnenbuchs. Das Projekt zielt darauf ab, einen Diskurs mit dem 1996 gegründeten „Blinken Open Society Archives” (Budapest) zu schaffen, einem 1996 gegründeten Archiv, dessen Archivmaterialien aus der kommunistischen Zeit stammen. Róza Tekla Szilágyi ist Mitbegründerin und Direktorin des „Eidolon Centre“ in Budapest, das sich der Präsentation, Erforschung, Analyse und Veröffentlichung von Alltagsfotografie, Produkten alltäglicher Bildgebung sowie Projekten, die mit dieser Art von Bildmaterial arbeiten, widmet. Sie ist Herausgeberin der Publikation „Fortepan Masters“, die aus der Fortepan-Sammlung entstanden ist und von Szabolcs Barakonyi konzipiert und zusammengestellt wurde. Das Eidolon Centre arbeitet mit Fortepan zusammen und ist außerdem offizieller institutioneller Partner des Horus-Archivs.
Masha Wysocka, Truth is Stranger than Fiction, Foto eines unbekannten Autors aus der Archivsammlung – Private Foto- und Filmstiftung im Open Society Archiv (Budapest, Ungarn)